Zukunft der Strecke und Konzept für Reaktivierung

Die Bahnstrecke Neumünster - Ascheberg war und ist immer noch ein wichtiger Netzteil im gesamten schleswig-holsteinischen Eisenbahnnetz. Nicht nur als schnelle Anbindung der Ausflugsziele in der Holsteinischen Schweiz wie Plön, Bad Malente und Eutin an die Fernverkehrszüge in Neumünster, auch als Entlastungsstrecke oder Querverbindung für Reisende von Ost nach West ist die 25,5 Kilometer lange Eisenbahnstrecke wichtig.

Wäre der Personenverkehr nicht schon 1985 eingestellt worden, würden die Züge seit Einführung des landesweiten Taktfahrplan 1992 auch zwischen Neumünster und Ascheberg im Stundentakt verkehren. Die kurze Fahrzeit auf der gradlinigen, noch immer für schnelle Geschwindigkeiten ausgelegten Strecke würde eine Zugeinheit für einen Stundentakt reichen. Diese könnte - wie früher - westwärts nach Heide und Büsum durchgebunden werden.

Bei einer konsequenten Rationalisierung der Bahnstrecke auf automatischen Betrieb wären die Betriebskosten sehr gering. Die Kosten für die beiden früher mit Personal besetzten Bahnhöfe Bokhorst und Wankendorf, die letztendlich zu einer Einstellung des Personenverkehrs geführt haben, wären so erheblich niedriger. Dafür setzt sich der Förderverein Ostholsteinbahn e.V. ein.

Eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke, die von der Stadt Plön in Auftrag gegeben wurde, zeigt auf, dass ein touristischer Verkehr schon heute sinnvoll und wirtschaftlich tragbar ist.

Am 14.10.2010 verkündete schließlich das Eisenbahnbundesamt (EBA) seine Entscheidung, den Freistellungsantrag der Deutschen Bahn für diese Bahnstrecke abzulehnen. Begründung : »Aufgrund der nach § 23 Abs. 2 AEG eingegangenen weiteren Stellungnahmen muss jedoch festgestellt werden, dass ein Verkehrsbedürfnis besteht und auch eine langfristige Nutzung der Infrastruktur im Rahmen der Zweckbestimmung zu erwarten ist.«

Der Förderverein Ostholsteinbahn e.V. sieht sich in seinem Anliegen bestätigt und hofft nun auf eine noch breitere Unterstützung. Dazu erstellt der Verein zur Zeit ein Konzept für einen touristischen Verkehr auf der Bahnstrecke Neumünster - Ascheberg. Dabei ist davon auszugehen, dass angesichts des Streckenzustandes der Abschnitt Neumünster - Wankendorf zuerst wieder in Betrieb geht und es angesichts der vorher anstehenden Arbeiten noch einige Zeit dauern wird, bis der erste Zug rollt. Da der Verein immer mehr Mitglieder gewinnen konnte, war es möglich, diesen Streckenabschnitt vom üppigen Wildwuchs zu befreien, um sich ein Bild über die Bahnstrecke zu machen und den genauen Zustand zu erfassen.

Dass ein touristischer Verkehr auf jeden Fall einen Gewinn für die Aktiv-Region Holsteinische Schweiz darstellen würde, zeigen Beispiele aus anderen Regionen wie in Angeln die Angelner Dampfeisenbahn Süderbrarup - Kappeln oder im Elbe-Weser-Dreieck der Moorexpress Bremen - Bremervörde - Stade, wo in vermeintlich im Tourismus schwach nachgefragten Regionen bei ca. 60 Betriebstagen im Jahr 20.000 Fahrgäste befördert werden, von denen jeder zusätzlich 30 Euro Umsatz in der Region lässt.

Alle Beteiligten des Fördervereins Ostholsteinbahn glauben fest an die Zukunft der Eisenbahnstrecke Neumünster - Ascheberg! Helfen auch Sie mit, indem Sie sich bei allen verantwortlichen Entscheidungsträgern für den Erhalt der Bahnstrecke einzusetzen!

Die von der Aktiv-Region Schwentine-Holsteinische Schweiz in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Neumünster - Ascheberg ergab den positiven Aspekt, dass ein touristischer Verkehr wirtschaftlich sinnvoll ist.

Auf Basis der Machbarkeitsstudie entwickelt der Förderverein Ostholsteinbahn e.V. ein Konzept zur stufenweisen Reaktivierung der Bahnstrecke Neumünster - Ascheberg.



So könnte die neue Bahnstation für den Regionalverkehr in Wankendorf aussehen(Fotomontage: Peter Knoke).